Die Drohungen der Islamisten in Richtung Frankreich kamen prompt: "Stoppt eure Angriffe gegen uns oder ihr werdet das Grab eurer eigenen Kinder graben", warnte die malische Gruppe "Ansar Dine". Auf Bitte der malischen Führung sind französische Truppen seit Freitag im Einsatz gegen islamistische Rebellen in dem westafrikanischen Krisenstaat.
Auch aus Somalia wurden Drohungen gegen Frankreich ausgestoßen. Dort hatten Soldaten versucht, eine französische Geisel zu befreien. Der seit mehr als drei Jahren von Islamisten festgehaltene französische Agent Denis Allex wurde bei dem Rettungsversuch wahrscheinlich getötet. Zudem kam ein Soldat ums Leben, ein weiterer wird vermisst. Die somalischen Shebab-Rebellen drohten Frankreich mit "bitteren Konsequenzen". In Frankreichs Verteidigungsrat, den Präsident François Hollande am Samstag einberufen hatte, wurden die Warnungen durchaus ernst genommen. Am Abend erklärte Hollande in einer Fernsehansprache, dass die Sicherheitsvorkehrungen in Frankreich erhöht, öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel stärker bewacht werden. Und zwar "so schnell wie möglich."
Hollande bezeichnete den Einsatz der französischen Militärs in Afrika als "Kampf gegen den Terrorismus" und sagte, dass die ehemalige Kolonialmacht auf dem Kontinent keine eigenen Interessen verfolge. Eine Aussage, die in gewissem Widerspruch zur Äußerung steht, mit der Hollande am Freitagabend den Einsatz öffentlich verkündet hatte. "Es geht um die Rettung eines befreundeten Landes", hatte der Präsident da gesagt.
"Frankreich hat sich gegen eine Aggression engagiert, die ganz Westafrika bedroht", so Hollande weiter. Die Intervention bereite den Boden vor für die Mobilisierung einer afrikanischen Streitmacht, damit Mali seine territoriale Einheit wiederherstellen könne. Der Einsatz der Soldaten stehe "im Einklang mit der Entscheidung des Uno-Sicherheitsrates", sagte der Staatschef, der die Operation auch zum Schutz der rund 7000 französischen Bürger in Mali anordnete.
Siegesmeldungen aus Konna
Am Tag Zwei der "Operation Luchs" verwies Hollande auf die ersten Erfolge: "Dank des Muts unserer Soldaten haben wir den Vormarsch gestoppt", lobte der Präsident, nachdem das Regime in Malis Hauptstadt Bamako bereits am Nachmittag Siegesmeldungen von der Front verbreitet hatte. "Die Armee Malis, unterstützt von den französischen Kräften hat die völlige Kontrolle von Konna übernommen", so der Generalstab. Nach "heftigen Gefechten", die unter den islamischen Kämpfer aus dem Norden "rund hundert Tote" gefordert hätte, seien die Dschihadisten vertrieben worden. Angeblich seien Regierungstruppen bereits dabei eine Gegenoffensive einzuleiten.
Doch der Sieg ist begrenzt. Vorerst ist nur die strategisch wichtige Stadt Konna, rund 700 Kilometer vor der Hauptstadt Bamako, wieder in Hand der Regierungstruppen, 24 Stunden nachdem sie von den Rebellen überrannt worden war. Wenn sich die Lage stabilisiert, wäre damit auch der Vormarsch des Djihadisten-Bündnisses an der schmalen Taille zwischen dem Norden und dem Süden des Landes vorerst gestoppt. Für den Erfolg entscheidend war der Einsatz der französischen Luftstreitkräfte, die unter heftiges Feuer gerieten. Der Pilot eines Kampfhubschraubers starb.
Söldner kehrten aus Libyen in ihre Heimat zurück
Der militärische Anfangserfolg hat symbolische Wirkung. Er ändert jedoch nichts an der strategischen Lage, seit die Islamisten im April den Norden des Landes unter ihre Kontrolle brachten - ein Gebiet so groß wie Frankreich. Dort herrscht ein Bündnis heterogener Gruppen, unter ihnen "Al-Quadi des islamischen Maghreb" (Aqmi), die Islamisten von "Ansar Dine" und "Mujao" (Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika).
Seither verhängen die Aufständischen in der immensen Wüstengegend an der Grenze zu Algerien, Mauretanien und dem Niger mit eiserner Hand das islamische Recht Scharia. Versorgt durch Sympathisanten in den Nachbarländern und verstärkt durch den Zulauf Hunderter bestens bewaffneter Söldner, die nach dem Fall von Libyens Diktator Gaddafi in ihre Heimat zurückkehrten, konnten die Dschihadisten ihr Basisgebiet von Kidal im Norden Zug um Zug ausweiten.
Der massive und schnelle Vorstoß gen Süden von rund 1200 dieser Rebellen, schwer bewaffnet mit Jeeps und Allradfahrzeugen, führte Mitte der Woche zu Frankreichs Intervention. Denn nach der Einnahme von Konna war auch Sévaré, 70 Kilometer weiter im Süden in Gefahr. Ein Durchbruch und die Eroberung des dortigen Flughafens hätte den Weg zur benachbarten Regionalbasis Mopti geöffnet und damit direkt Malis Hauptstadt Bamako bedroht: "Die Nationalstraße ist eine Autobahn für den Vormarsch", sagte ein französischer Militärexperte.
Am Donnerstag konstatierte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf Veranlassung Frankreichs eine gravierende Verschlimmerung der Lage. Noch am selben Abend beobachtete SPIEGEL-ONLINE-Reporter Matthias Gebauer in Sévaré die ersten Landungen von französischen Transalls, die Truppen und Ausrüstung brachten. Schon am nächsten Tag waren acht Teams hochgerüsteter Spezialkräfte einsatzbereit, sie gingen gemeinsam mit den malischen Truppen gegen die Islamisten vor. Aus dem Tschad flogen dazu Rafaele-Kampfhelikopter ein, zudem kreisten Jets vom Typ Mirage über der Region.
Frankreich steht an vorderster Linie in einem vertrackten Konflikt
Mit dem Versprechen das Engagement würde "dauern, so lange wie nötig" steht Frankreich nun an vorderster Linie in einem vertrackten geopolitischen Konflikt, der den gesamten Sahel destabilisieren könnte - mit innenpolitischen Folgen für den französischen Präsidenten, der sich im Wahlkampf als Mann des Friedens gegeben hatte und den vorzeitigen Abzug der französischen Truppen aus Afghanistan umsetzte.
Zur Stunde kann der Sozialist auf die Unterstützung der rechten und linken Opposition rechnen. Die parteiübergreifende Solidarität könnte jedoch bröckeln, sollte sich der afrikanische Einsatz als blutiger Dauerfeldzug erweisen oder der Konflikt gar zu Anschlägen auf heimischem Gebiet führen.
Der französische Alleingang hat wieder Bewegung in die europäischen und afrikanischen Planspiele gebracht, das Land militärisch gegen die Islamisten zu unterstützen. Sowohl bei der afrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas als auch bei der EU liegen Operationspläne für solche Missionen vor. Konkret will Ecowas 3300 Soldaten aus verschiedenen afrikanischen Ländern und die EU rund 200 Ausbilder für die desolate malische Armee schicken. Mit der Ankündigung der Ecowas, nun schnell zu handeln, wird sich auch für Deutschland die Frage stellen, ob man die Mission finanziell oder logistisch unterstützt. In Berlin rechnet man bereits mit entsprechenden Anfragen.
Das Geld war seit jeher das Hauptproblem der Mission, die für ein Jahr etwa 260 Millionen Dollar kosten soll. Als Geste der Solidarität könnte Berlin Transportmaschinen der Bundeswehr stellen, welche die afrikanischen Truppen nach Mali bringen könnten. Einer solchen Mission würde jedoch eine umfassende Gefahrenanalyse vorausgehen. In der augenblicklichen Lage gelte ein solcher Einsatz von deutschen Transall-Maschinen als ausgeschlossen, heißt es in Berlin.
Mitarbeit: Matthias Gebauer
.spiegel.de
12/1/13
---------------
Les partisans d'Al-Qaeda pourraient tenter de venger, par des actions en France ou contre les intérêts français, la mort de jihadistes tués au Mali et en Somalie par des soldats français.
Le président François Hollande a annoncé un renforcement du plan Vigipirate, qui devrait passer prochainement au niveau d'alerte «rouge renforcé». «La lutte contre le terrorisme exige de prendre toutes les précautions nécessaires ici en France», a-t-il souligné.
Le plan Vigipirate est en vigilance «rouge» depuis les attentats de Londres en 2005, passant régulièrement au niveau «rouge renforcé» pendant les périodes sensibles comme les fêtes de fin d'année. Pour la première fois, il est passé brièvement en «alerte écarlate» en mars dans la région Midi-Pyrénées, au moment des tueries perpétrées par Mohamed Merah à Toulouse et Montauban.
Si des attaques sur le sol français restent peu probables, pour les experts, les otages français et les intérêts tricolores, notamment au Maghreb et dans les pays du Sahel, sont plus vulnérables. «En premier lieu, il y a bien sûr de quoi s'inquiéter pour le sort des otages français au Sahel, qui pourraient être les premiers à payer le prix de l'intervention des soldats français», assure à l'AFP Dominique Thomas, spécialiste des mouvements islamistes à l'Ecole des hautes études en sciences sociales (EHESS). «Des appels à se rallier au jihad anti-français se sont multipliés au cours des derniers jours et vous pouvez toujours avoir quelqu'un, en Tunisie, au Maroc ou surtout en Libye, qui les entende et décide de passer à l'action», assure Dominique Thomas.
Sur les nombreux forums jihadistes, des exhortations, y compris individuelles, à frapper la France se sont récemment multipliées. Vendredi par exemple, un cyber-jihadiste surnommé «Abdul Rahman bin Abdul Rahman» a lancé un appel «à tous les jihadistes musulmans à lancer des attaques individuelles ou groupées contre les Français et leurs intérêts», demandant que l'on liste sur Internet les adresses des ambassades de France et des cibles potentielles.
Et après la tentative ratée de libérer l'otage français en Somalie Denis Allex, dont «tout donne à penser» qu'il a été tué, selon le ministre de la Défense, au cours de laquelle au moins un soldat français et 17 islamistes armés somaliens sont morts, les rebelles shebab ont menacé, ce samedi, la France de «conséquences amères». «Monter des actions de représailles terroristes en France serait l'idéal pour eux, mais je ne crois pas qu'ils en aient les moyens pour le moment», tempère Dominique Thomas.
Cet avis est partagé par Louis Caprioli qui a été, de 1998 à 2004, le sous-directeur chargé de la lutte contre le terrorisme à la Direction de la surveillance du territoire (DST, devenue aujourd'hui DCRI). Al-Qaeda au Maghreb islamique (Aqmi) «a la volonté de frapper en France depuis des années» mais «je ne pense pas qu'ils aient les structures opérationnelles pour cela. Mais il y a sur le territoire national des gens qui ont été formés, qui ont suivi des stages d'entraînement terroriste notamment en Syrie et qui pourraient voir dans l'intervention française au Mali un prétexte pour passer à l'action, à court ou moyen terme», ajoute-t-il. «Les menaces d'Aqmi et les appels sur les forums jihadistes sont une sorte de blanc-seing: si vous pouvez faire quelque chose, où que vous soyez, faites-le. Et c'est cela qui est dangereux», poursuit Louis Caprioli. «L'arrivée de soldats français, d'infidèles, en terre islamiste correspond exactement à un motif de lancement du jihad», ajoute-t-il.
Les deux experts s'accordent sur le point que les représentations et les intérêts français en Afrique sont vulnérables et les plus susceptibles d'être pris pour cible dans le cadre d'opérations de représailles.
(AFP).liberation.fr
12/1/12
Hollande bezeichnete den Einsatz der französischen Militärs in Afrika als "Kampf gegen den Terrorismus" und sagte, dass die ehemalige Kolonialmacht auf dem Kontinent keine eigenen Interessen verfolge. Eine Aussage, die in gewissem Widerspruch zur Äußerung steht, mit der Hollande am Freitagabend den Einsatz öffentlich verkündet hatte. "Es geht um die Rettung eines befreundeten Landes", hatte der Präsident da gesagt.
"Frankreich hat sich gegen eine Aggression engagiert, die ganz Westafrika bedroht", so Hollande weiter. Die Intervention bereite den Boden vor für die Mobilisierung einer afrikanischen Streitmacht, damit Mali seine territoriale Einheit wiederherstellen könne. Der Einsatz der Soldaten stehe "im Einklang mit der Entscheidung des Uno-Sicherheitsrates", sagte der Staatschef, der die Operation auch zum Schutz der rund 7000 französischen Bürger in Mali anordnete.
Siegesmeldungen aus Konna
Am Tag Zwei der "Operation Luchs" verwies Hollande auf die ersten Erfolge: "Dank des Muts unserer Soldaten haben wir den Vormarsch gestoppt", lobte der Präsident, nachdem das Regime in Malis Hauptstadt Bamako bereits am Nachmittag Siegesmeldungen von der Front verbreitet hatte. "Die Armee Malis, unterstützt von den französischen Kräften hat die völlige Kontrolle von Konna übernommen", so der Generalstab. Nach "heftigen Gefechten", die unter den islamischen Kämpfer aus dem Norden "rund hundert Tote" gefordert hätte, seien die Dschihadisten vertrieben worden. Angeblich seien Regierungstruppen bereits dabei eine Gegenoffensive einzuleiten.
Doch der Sieg ist begrenzt. Vorerst ist nur die strategisch wichtige Stadt Konna, rund 700 Kilometer vor der Hauptstadt Bamako, wieder in Hand der Regierungstruppen, 24 Stunden nachdem sie von den Rebellen überrannt worden war. Wenn sich die Lage stabilisiert, wäre damit auch der Vormarsch des Djihadisten-Bündnisses an der schmalen Taille zwischen dem Norden und dem Süden des Landes vorerst gestoppt. Für den Erfolg entscheidend war der Einsatz der französischen Luftstreitkräfte, die unter heftiges Feuer gerieten. Der Pilot eines Kampfhubschraubers starb.
Söldner kehrten aus Libyen in ihre Heimat zurück
Der militärische Anfangserfolg hat symbolische Wirkung. Er ändert jedoch nichts an der strategischen Lage, seit die Islamisten im April den Norden des Landes unter ihre Kontrolle brachten - ein Gebiet so groß wie Frankreich. Dort herrscht ein Bündnis heterogener Gruppen, unter ihnen "Al-Quadi des islamischen Maghreb" (Aqmi), die Islamisten von "Ansar Dine" und "Mujao" (Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika).
Seither verhängen die Aufständischen in der immensen Wüstengegend an der Grenze zu Algerien, Mauretanien und dem Niger mit eiserner Hand das islamische Recht Scharia. Versorgt durch Sympathisanten in den Nachbarländern und verstärkt durch den Zulauf Hunderter bestens bewaffneter Söldner, die nach dem Fall von Libyens Diktator Gaddafi in ihre Heimat zurückkehrten, konnten die Dschihadisten ihr Basisgebiet von Kidal im Norden Zug um Zug ausweiten.
Der massive und schnelle Vorstoß gen Süden von rund 1200 dieser Rebellen, schwer bewaffnet mit Jeeps und Allradfahrzeugen, führte Mitte der Woche zu Frankreichs Intervention. Denn nach der Einnahme von Konna war auch Sévaré, 70 Kilometer weiter im Süden in Gefahr. Ein Durchbruch und die Eroberung des dortigen Flughafens hätte den Weg zur benachbarten Regionalbasis Mopti geöffnet und damit direkt Malis Hauptstadt Bamako bedroht: "Die Nationalstraße ist eine Autobahn für den Vormarsch", sagte ein französischer Militärexperte.
Am Donnerstag konstatierte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf Veranlassung Frankreichs eine gravierende Verschlimmerung der Lage. Noch am selben Abend beobachtete SPIEGEL-ONLINE-Reporter Matthias Gebauer in Sévaré die ersten Landungen von französischen Transalls, die Truppen und Ausrüstung brachten. Schon am nächsten Tag waren acht Teams hochgerüsteter Spezialkräfte einsatzbereit, sie gingen gemeinsam mit den malischen Truppen gegen die Islamisten vor. Aus dem Tschad flogen dazu Rafaele-Kampfhelikopter ein, zudem kreisten Jets vom Typ Mirage über der Region.
Frankreich steht an vorderster Linie in einem vertrackten Konflikt
Mit dem Versprechen das Engagement würde "dauern, so lange wie nötig" steht Frankreich nun an vorderster Linie in einem vertrackten geopolitischen Konflikt, der den gesamten Sahel destabilisieren könnte - mit innenpolitischen Folgen für den französischen Präsidenten, der sich im Wahlkampf als Mann des Friedens gegeben hatte und den vorzeitigen Abzug der französischen Truppen aus Afghanistan umsetzte.
Zur Stunde kann der Sozialist auf die Unterstützung der rechten und linken Opposition rechnen. Die parteiübergreifende Solidarität könnte jedoch bröckeln, sollte sich der afrikanische Einsatz als blutiger Dauerfeldzug erweisen oder der Konflikt gar zu Anschlägen auf heimischem Gebiet führen.
Der französische Alleingang hat wieder Bewegung in die europäischen und afrikanischen Planspiele gebracht, das Land militärisch gegen die Islamisten zu unterstützen. Sowohl bei der afrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas als auch bei der EU liegen Operationspläne für solche Missionen vor. Konkret will Ecowas 3300 Soldaten aus verschiedenen afrikanischen Ländern und die EU rund 200 Ausbilder für die desolate malische Armee schicken. Mit der Ankündigung der Ecowas, nun schnell zu handeln, wird sich auch für Deutschland die Frage stellen, ob man die Mission finanziell oder logistisch unterstützt. In Berlin rechnet man bereits mit entsprechenden Anfragen.
Das Geld war seit jeher das Hauptproblem der Mission, die für ein Jahr etwa 260 Millionen Dollar kosten soll. Als Geste der Solidarität könnte Berlin Transportmaschinen der Bundeswehr stellen, welche die afrikanischen Truppen nach Mali bringen könnten. Einer solchen Mission würde jedoch eine umfassende Gefahrenanalyse vorausgehen. In der augenblicklichen Lage gelte ein solcher Einsatz von deutschen Transall-Maschinen als ausgeschlossen, heißt es in Berlin.
Mitarbeit: Matthias Gebauer
.spiegel.de
12/1/13
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- Le plan Vigipirate renforcé en France
Les partisans d'Al-Qaeda pourraient tenter de venger, par des actions en France ou contre les intérêts français, la mort de jihadistes tués au Mali et en Somalie par des soldats français.
Le président François Hollande a annoncé un renforcement du plan Vigipirate, qui devrait passer prochainement au niveau d'alerte «rouge renforcé». «La lutte contre le terrorisme exige de prendre toutes les précautions nécessaires ici en France», a-t-il souligné.
Le plan Vigipirate est en vigilance «rouge» depuis les attentats de Londres en 2005, passant régulièrement au niveau «rouge renforcé» pendant les périodes sensibles comme les fêtes de fin d'année. Pour la première fois, il est passé brièvement en «alerte écarlate» en mars dans la région Midi-Pyrénées, au moment des tueries perpétrées par Mohamed Merah à Toulouse et Montauban.
Si des attaques sur le sol français restent peu probables, pour les experts, les otages français et les intérêts tricolores, notamment au Maghreb et dans les pays du Sahel, sont plus vulnérables. «En premier lieu, il y a bien sûr de quoi s'inquiéter pour le sort des otages français au Sahel, qui pourraient être les premiers à payer le prix de l'intervention des soldats français», assure à l'AFP Dominique Thomas, spécialiste des mouvements islamistes à l'Ecole des hautes études en sciences sociales (EHESS). «Des appels à se rallier au jihad anti-français se sont multipliés au cours des derniers jours et vous pouvez toujours avoir quelqu'un, en Tunisie, au Maroc ou surtout en Libye, qui les entende et décide de passer à l'action», assure Dominique Thomas.
Sur les nombreux forums jihadistes, des exhortations, y compris individuelles, à frapper la France se sont récemment multipliées. Vendredi par exemple, un cyber-jihadiste surnommé «Abdul Rahman bin Abdul Rahman» a lancé un appel «à tous les jihadistes musulmans à lancer des attaques individuelles ou groupées contre les Français et leurs intérêts», demandant que l'on liste sur Internet les adresses des ambassades de France et des cibles potentielles.
Et après la tentative ratée de libérer l'otage français en Somalie Denis Allex, dont «tout donne à penser» qu'il a été tué, selon le ministre de la Défense, au cours de laquelle au moins un soldat français et 17 islamistes armés somaliens sont morts, les rebelles shebab ont menacé, ce samedi, la France de «conséquences amères». «Monter des actions de représailles terroristes en France serait l'idéal pour eux, mais je ne crois pas qu'ils en aient les moyens pour le moment», tempère Dominique Thomas.
Cet avis est partagé par Louis Caprioli qui a été, de 1998 à 2004, le sous-directeur chargé de la lutte contre le terrorisme à la Direction de la surveillance du territoire (DST, devenue aujourd'hui DCRI). Al-Qaeda au Maghreb islamique (Aqmi) «a la volonté de frapper en France depuis des années» mais «je ne pense pas qu'ils aient les structures opérationnelles pour cela. Mais il y a sur le territoire national des gens qui ont été formés, qui ont suivi des stages d'entraînement terroriste notamment en Syrie et qui pourraient voir dans l'intervention française au Mali un prétexte pour passer à l'action, à court ou moyen terme», ajoute-t-il. «Les menaces d'Aqmi et les appels sur les forums jihadistes sont une sorte de blanc-seing: si vous pouvez faire quelque chose, où que vous soyez, faites-le. Et c'est cela qui est dangereux», poursuit Louis Caprioli. «L'arrivée de soldats français, d'infidèles, en terre islamiste correspond exactement à un motif de lancement du jihad», ajoute-t-il.
Les deux experts s'accordent sur le point que les représentations et les intérêts français en Afrique sont vulnérables et les plus susceptibles d'être pris pour cible dans le cadre d'opérations de représailles.
(AFP)
12/1/12
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